UX Accessibility Agentur: Audits, Testing, Training & Beratung

Das Testen auf Barrierefreiheit kann in kleinem Rahmen von jedem durchgeführt werden, unabhängig von der Rolle als Entwicklerin oder Designerin. Man kann beispielsweise über die Browsereinstellungen Farben invertieren und prüfen, ob alle Elemente noch gut wahrnehmbar und bedienbar sind. Auch das Navigieren auf der Website nur mit der Tastatur kann helfen, Barrieren zu erkennen, indem man überprüft, ob der Tastaturfokus klar erkennbar ist und die Elemente in einer logischen Reihenfolge angesteuert werden. Wer mehr tun möchte, kann einen Screenreader wie VoiceOver auf Apple-Produkten oder NVDA auf Windows verwenden, wobei die Eingewöhnung etwas Zeit braucht. Solche kleinen Tests fördern das Bewusstsein für Barrieren und lassen sich leicht in agile Entwicklungsprozesse integrieren.

Manuelle Tests sind eine gründlichere Methode zur Überprüfung der Barrierefreiheit und ermöglichen präzise Aussagen über eine Anwendung. Expert*innen überprüfen dabei eine repräsentative Auswahl an Seiten einer Anwendung anhand der WCAG-Kriterien. Diese Tests identifizieren strukturiert Mängel und dienen als Nachweis für die Erfüllung gesetzlicher Richtlinien. Allerdings sind manuelle Tests zeit- und ressourcenintensiv und können Barrieren übersehen oder falsch einschätzen, insbesondere ohne tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppen.

Automatisierte Tests sind eine grundlegende Möglichkeit, digitale Barrierefreiheit zu überprüfen, da sie den Quellcode automatisch anhand der WCAG-Richtlinien überprüfen. Diese Methode spart Zeit und Ressourcen, indem sie technisch basierte Probleme schnell identifiziert und einen schnellen Überblick über Barrieren verschafft. Ein früher Einsatz solcher Tests kann helfen, grundlegende Barrieren zu erkennen und zu beheben. Allerdings stoßen automatisierte Tests an ihre Grenzen, da sie individuelle Faktoren wie assistive Technologien und Benutzerverhalten nicht berücksichtigen können und möglicherweise falsch negative oder falsch positive Ergebnisse liefern.

UX Tests mit Menschen mit Behinderungen sind eine wertvolle Methode zur Analyse der Barrierefreiheit. Nutzende durchlaufen alltägliche Szenarien und teilen ihre Eindrücke, um zu überprüfen, wie reale Nutzende mit einer Anwendung zurechtkommen. Diese Tests identifizieren Barrieren und allgemeine Probleme in der Benutzererfahrung, erfordern jedoch viel Zeit und Ressourcen, da die Rekrutierung geeigneter Nutzenden und die Einrichtung technischer Gegebenheiten herausfordernd sind. Obwohl sie nicht alle Aspekte der Barrierefreiheit so umfassend wie manuelle Konformitätstests abdecken, sind UX Tests unverzichtbar, um ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Zielgruppen zu entwickeln. Sie ermöglichen es, das Verhalten und die Interaktionen der Nutzenden mit Hilfstechnologien zu verstehen und ganzheitliche Barrieren zu identifizieren, was zur Schaffung einer barrierefreien Benutzererfahrung beiträgt.

Accessibility Testing oder User Experience Testing, ist ein methodischer Prozess zur Bewertung der Bedienbarkeit und des Nutzungserlebnisses digitaler Produkte. Es beinhaltet die Durchführung verschiedener Testszenarien, bei denen echte Nutzer mit dem Produkt interagieren, um bspw. Bedienprobleme und allgemeine Nutzungszufriedenheit zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden genutzt, um gezielte Optimierungen vorzunehmen und somit die Effizienz, Nutzerzufriedenheit und den Erfolg des Produkts zu steigern.

Die Auswahl einer geeigneten Methode hängt maßgeblich von Ihrem Produkt, der Fragestellung, Zielsetzung und den vorhandenen Ressourcen ab. Durch die Kombination von verschiedenen Methoden können umfassende und aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden, die zur Optimierung der Nutzererfahrung beitragen. Wir beraten Sie gerne zum passenden Methodeneinsatz.

Nach Abschluss eines Accessibility Review Projekts erhalten Sie detaillierte Einblicke in Bedien- oder Verständnisprobleme, Verhaltensmuster und Nutzungsvorlieben. Wir bereiten die Ergebnisse so auf, dass Sie ideal damit weiterarbeiten können. Eine Management Summary, aussagekräftige Key Insights und die Ableitung konkreter Empfehlungen sind Kern unserer Berichte.

Die Kosten für eine A11y Review können stark variieren. Sie hängen maßgeblich von der Art der Fragestellung und der Review-Methode ab, Ihrer Zielsetzung und der relevanten Zielgruppe ab. Daraus resultiert das Methoden-Set und der Umfang des Projekts. Einfachere Tests lassen sich ab 4.000 – 6.000 EUR fundiert beantworten, während umfangreichere, iterative Studien bis in den höheren fünfstelligen Bereich gehen können. Wir finden mit Ihnen ein geeignetes Aufwand- / Nutzen- Verhältnis.

Die BITV ist eine deutsche Verordnung, die die technischen Anforderungen für die Barrierefreiheit von öffentlichen digitalen Angeboten festlegt.
Während die WCAG allgemeine Richtlinien zur Verfügung stellt und nicht gesetzlich verpflichtend ist, legt die BITV konkrete technische und gestalterische Anforderungen und Fristen für barrierefreie IT in Deutschland fest. So sind z.B. Öffentliche Stellen verpflichtet, ihre digitalen Angebote gemäß BITV barrierefrei zu gestalten. Hierbei verweist BITV 2.0 auf die EN 301 549 als verbindlichen europäischen Standard und legt fest, dass IT-Lösungen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein müssen.
Mehr zur Verordnung

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind ein internationaler Standard zur barrierefreien Gestaltung von Online-Angeboten des World Wide Web Consortiums (W3C). Sie dienen als Richtlinien, um Webdesign und Webentwicklung für Menschen mit Behinderungen möglichst barrierefrei zu gestalten. Die WCAG 2.1 ist die aktuelle Version dieser Richtlinien, sie wurde u.a. für die EN 301 549 (europäische Norm) adaptiert. Hier erhalten Sie einen Ausblick auf den Entwurf der WCAG 3.0.
Die Guidelines sind in mehreren Ebenen aufgebaut: Prinzipien, Richtlinien, Erfolgskriterien und Techniken. Sie berücksichtigen Seh- und Hörbeeinträchtigungen, sowie motorische und kognitive Beeinträchtigungen. Die Erfolgskriterien sind in drei Ebenen (A, AA, AAA) organisiert, bei denen jede Ebene einen höheren Grad an Barrierefreiheit darstellt.
Mehr zu WCAG 2.1