Usability Testing im Labor

Erfahren Sie, wie Usability Tests mit realen Nutzenden Schwachstellen aufdecken und Anwendungen verbessern können – von der Planung bis zur Auswertung.

Autor*in: Helke Kohlbrandt

Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert:

Kategorie: Usability Testing

3 Min. Lesezeit
Ein Interviewer und eine Interviewerin sitzen im Testraum vor einem PC. Der Interviewer macht sich Notizen auf einem Block.

Liebe Leserin, lieber Leser,

schön, dass Sie den Weg hierher gefunden haben und sich für das Thema „Usability Testing mit echten Nutzer*innen“ interessieren. Wir befinden uns derzeit im Relaunch unserer Webseite und finalisieren die Inhalte. In etwa einer Woche finden Sie hier einen detaillierten Beitrag, der Ihnen praxisnahe Einblicke in die Methoden und Vorteile von Usability Tests gibt. Schauen Sie gerne wieder vorbei – es lohnt sich!

Hier ein erster Überblick über die Inhalte, die Sie erwarten:

Usability-Tests mit realen Nutzenden sind essenziell, um die Benutzerfreundlichkeit von Anwendungen zu steigern. Dieser Beitrag beleuchtet die Bedeutung, Methoden und den Ablauf von Usability-Tests – von der Planung bis zur Auswertung.

Was ist eine Usability Evaluation?

Eine Usability Evaluation analysiert die Benutzerfreundlichkeit und das Nutzererlebnis einer Anwendung. Sie hilft, Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungen gezielt umzusetzen. Von Remote-Tests bis hin zu Expertenbewertungen gibt es verschiedene Ansätze, die flexibel eingesetzt werden können.

Expertenbasierte Evaluation

  • Heuristische Evaluation: Experten bewerten die Anwendung anhand bewährter Usability-Prinzipien und identifizieren allgemeine Probleme.
  • Cognitive Walkthrough: Simulierte Benutzeraufgaben helfen, potenzielle Hürden in der Nutzung zu erkennen.

Benutzerbasierte Evaluation

  • Usability-Tests im Labor: Nutzende führen Aufgaben in einer kontrollierten Umgebung durch, während ihr Verhalten analysiert wird.
  • Remote Usability-Tests: Tests in der gewohnten Umgebung der Nutzenden ermöglichen realistische Ergebnisse und eine diversere Teilnehmerbasis.
  • User Feedback Days: Direkter Austausch mit Nutzenden fördert die Identifikation von Problemen und Verbesserungsmöglichkeiten.
  • Asynchrones Usability Testing: Flexibles Testen ohne zeitliche Einschränkungen, ideal für internationale Zielgruppen.

Analytische Methoden

  • Befragungen und Interviews: Qualitative Einblicke in Nutzerbedürfnisse und -erfahrungen durch direkte Rückmeldungen.
  • Datenanalyse: Analyse von Web-Analytics und Nutzerstatistiken zur Identifikation von problematischen Bereichen.

Was ist Usability Testing?

Usability Testing bedeutet, Anwendungen unter realen Bedingungen mit Nutzenden zu testen. Proband*innen lösen spezifische Aufgaben, während ihr Verhalten beobachtet und analysiert wird. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Optimierung der Anwendung ein.

Was sind mögliche Ziele von Usability Testing?

  • Verbesserung der User und Customer Experience
  • Reduktion von Bedienproblemen und Steigerung der Effizienz
  • Kostensenkung durch frühzeitige Problemerkennung
  • Risikominimierung bei sicherheitskritischen Anwendungen
  • Umsatzsteigerung durch optimierte Nutzererfahrungen

UX Testing Inhouse oder mit einem Dienstleistenden?

Die Entscheidung zwischen internem Usability Testing und der Zusammenarbeit mit einem Dienstleister hängt von Ressourcen, Expertise und Projektanforderungen ab. Interne Tests bieten Kostenkontrolle und direkte Kommunikation, während externe Partner mit Unabhängigkeit und Erfahrung punkten.

Inhouse UX Testing

  • Vorteile: Geringere Kosten, direkte Reaktionsmöglichkeiten, tiefes Produktverständnis
  • Nachteile: Ressourcenaufwand, mögliche Befangenheit, fehlende Expertise

UX Testing mit Dienstleister

  • Vorteile: Neutrale Perspektive, umfassende Erfahrung, größere Nutzerbasis
  • Nachteile: Höhere Kosten, weniger Kontrolle, erhöhter Kommunikationsaufwand

 

Wie läuft ein Usability Testing Projekt ab?

Ein typisches Usability-Testing-Projekt gliedert sich in acht Schritte, die von der Planung bis zur Auswertung reichen:

1. Kick-Off Termin

Zu Beginn werden der Testgegenstand, die Zielgruppen und Timings definiert. Dieser Schritt legt die Grundlage für das gesamte Projekt.

2. Rekrutierung

Basierend auf den Zielkriterien werden Proband*innen rekrutiert. Transparenz und Diversität sind hier entscheidend.

3. Studienkonzeption

Ein Leitfaden wird entwickelt, der Warm-Up-Fragen, Testaufgaben und abschließende Bewertungen umfasst. Feedbackschleifen stellen sicher, dass alle Anforderungen berücksichtigt werden.

4. Pretest

Ein interner Test überprüft die technische und inhaltliche Ausgestaltung des Testablaufs, um mögliche Probleme frühzeitig zu beheben.

5. Testdurchführung

Die eigentlichen Tests werden durchgeführt, während Protokolle und Beobachtungen gesammelt werden.

6. Debriefing und Auswertungsworkshop

Nach den Tests werden erste Ergebnisse besprochen und die Schwerpunkte für die Auswertung festgelegt.

7. Berichtserstellung

Die Ergebnisse werden dokumentiert und mit handlungsorientierten Empfehlungen ergänzt.

8. Präsentation

Die finalen Ergebnisse werden im großen Kreis präsentiert, um alle Beteiligten einzubinden.

Fazit

Usability Testing mit echten Nutzenden ist der Schlüssel zur Optimierung von Anwendungen. Strukturierte Tests helfen, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen, Kosten zu senken und die Benutzerzufriedenheit zu steigern. Egal ob intern oder extern durchgeführt – der Nutzen überwiegt die Investition in jedem Fall.

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